MGV "Eintracht" Metternich 1949 e. V.

 

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Chronik


Chronik des MGV "Eintracht" Metternich 1949 e.V.

Es war bei einer Versammlung des Obst- und Gartenbauvereins im Gasthof "Zum Treppchen", als unter den Anwesenden der Wunsch laut wurde, einen Männer-Gesang-Verein zu gründen.
Eine Liste ging rund und es zeigte sich, daß ein großes Interesse vorhanden war.

"Heute, den 20. Januar 1949, versammelten sich im Gasthaus zum Treppchen die Untenstehenden zwecks Wiedergründung des MGV "Eintracht" Metternich, der sich vor 35 Jahren auflöste".

So berichtet der Chronist in der Niederschrift zur Gründungsversammlung vor mehr als 70 Jahren.

Hätte man damals noch irgendwelche Unterlagen über diesen ersten MGV Metternich gehabt, so hätte man an dessen Tradition anknüpfen können, dann wären dem geschichtlichen Ursprung und einer "ruhmreichen Vergangenheit" keine Grenzen gesetzt. So sind es "nur" mehr als 70 Jahre, die in ihrem Verlauf den heutigen MGV "Eintracht" Metternich geprägt haben.

Die Gründer des Vereins waren:

Johann Katterbach, Gustav Kattwinkel, Gottfried Schmitz, Herbert Roder,
Gerhard Jüssen, Jean Rosch,  Albin Plucinski,  Josef Breuer,
Jakob Fourate, Hans Wolf, Johann Schmitz, Jakob Welter,
Alois Friedrich, Wilhelm Weiler, Christian Stemmeler, Hans Hopfenzitz,
Jakob Brock, Willi Schmitz, Hans Baumgartner

Das sind Namen, Menschen die man nicht vergißt, von denen einige Vereinsgeschichte schrieben.

In den ersten Vorstand wurden gewählt:

Johann Katterbach, 1. Vorsitzender
Gottfried Schmitz, 2. Vorsitzender
Peter Jüssen, Kassierer
Gerhard Jüssen I, Schriftführer
Albin Plucinski, Archivverwalter

Erster Dirigent des jungen Chores wurde Dr. Konrad Scobel, den die Kriegswirrren nach Weilerswist verschlagen hatten.
Ihm gelang es schon in kurzer Zeit, den Chor buchstäblich aus dem Nichts zu beachtenswerten Erfolgen zu führen. Notenmaterial gab es nicht. Es mußte zunächst bei Nachbarchören ausgeliehen bzw. aus kärglichen Kassenbeständen nach und nach angeschafft werden.
Begeistert, selbstbewußt plante man die Zukunft, plante Veranstaltungen, legte Termine fest. Der Chronist: "Die Mitglieder und der Dirigent waren um fünf Uhr (!) morgens am 1. Mai zum Singen erschienen. Es war ein Erfolg für den Verein, eine Freude für Sänger und Dirigent".

Bald veranstaltet der MGV "Eintracht" seinen ersten "Liederabend". Aus einer Zeitungsnotiz zu diesem Ereignis: "Der Eifer sämtlicher Vereinsmitglieder, durch wirklich schönen Gesang wertvolles Volksgut zu pflegen, verspricht den Bewohnern von Metternich noch manch kulturellen Genuß".
Tanzveranstaltungen wurden abgehalten, um die stets magere Vereinskasse etwas aufzurichten. Das ging auch schon mal ins Auge. Denn so der Chronist die "Einnahmen beim Ball betrugen 70,-- DM, die Auslagen 105,-- DM". Doch weiter heißt es: "Der Fehlbetrag von 35,-- DM wurde von einem Mitglied großzügiger Weise bereitgestellt."
Ein Jahr nach Vereinsgründung löste Jakob Brock, damals Bürgermeister von Metternich, Johann Katterbach als Vereinsvorsitzenden ab.

Nach der Euphorie der Anfangszeit wurde die Chorarbeit naturgemäß mehr und mehr zu Routine. Die Chronik klagt erstmalig über schlechten Probenbesuch ....,doch gleich darauf freut sie sich über ein neues Mitglied, registriert voller Dank eine Spende für die Vereinskasse und zeigt tiefe Genugtuung über die Beschaffung eines Notenschrankes und eines Tischständers.

Die Tätigkeiten des MGV "Eintracht" Metternich beschränkten sich aber nicht nur auf das Singen, z. B. in der Pfarrkirche, Ständchen für Jubelpaare und verdienstvolle Vereinsmitglieder. Man beteiligte sich auch an Karnevalsumzügen, organisierte mit großem Erfolg Ausflugsfahrten . . .

Zusätzlich fand der Verein aber auch noch Zeit für Theateraufführungen. Diese fanden meist am 2. Weihnachtstag mit bemerkenswerten Erfolgen statt. So vermag denn auch die Chronik aus jenen Tagen immer ein optimistisches Bild zu zeichnen, in dem sie feststellte, daß die Veranstaltungen des Vereins sehr erfolgreich waren "Dank des Eifers und der Einsatzbereitschaft aller Beteiligten".

Zum Jahresende 1953 war der Chor ohne musikalischen Leiter. Dr. Scobel mußte aus beruflichen Gründen den Dirigentenstab niederlegen. Sein Nachfolger wurde Philipp Fey, der Küster und Organist an der Pfarrkirche zu Weilerswist war.

Philipp Fey, ein Musiker mit großem Können und feinem Takt, führte den Chor behutsam in eine neue Zielrichtung, ohne Wertvolles und Geliebtes aus vergangener Zeit zu vernachlässigen. Er blieb Chorleiter bis 1957.

Nachfolger wurde Musikdirektor Josef Jordan aus Lommersum. Er war ein Dirigent mit überreicher Erfahrung. Unter seiner Leitung erhielt der Chor neuen Auftrieb, der erstmals im 10jährigen Stiftungsfest seinen Höhepunkt fand. Der Verein hatte sich einen Fahne zugelegt, deren Weihe an diesem Tage vollzogen wurde. Erstmals waren Gastchöre aus näherer und weiterer Umgebung anwesend. Gern waren sie der Einladung des MGV "Eintracht" Metternich, der seit kurzem Mitglied des Deutschen Sängerbundes war, gefolgt. Sie gaben durch ihre Darbietungen einen eindrucksvollen Überblick über die Schönheit und Vielfalt des Chorgesanges.

Im Dezember 1959 wechselte der Verein das Stammlokal und war seitdem in der Gaststätte "Zum Schwan".

Die nun folgende Zeit war von ständigem Auf und Ab bestimmt. Es gab Höhepunkte, aber auch Tiefschläge, die oft an der Basis rüttelten. Doch das ist bezeichnend für ein Vereinsleben: Ob Hoch-wetterlage, ob Tiefdruck, "das ist nicht weiter schlimm", schreibt der Chronist, " wenn nur die Wetterbeständigen immer da sind".

Kennzeichnend für den MGV "Eintracht" Metternich sind seine Geselligkeit und Aufgeschlossenheit, z. B. gab es die `Gemütlichen Abende`, die der Verein für seine gesamten Mitglieder arrangierte. Auch beteiligte sich der MGV "Eintracht" gern an Veranstaltungen im Rahmen der Dorfvereinsgemeinschaft.

Als Josef Jordan 1967 krankheitsbedingt seine Tätigkeit einstellen mußte, war der MGV wieder ohne Chorleiter. Zwar gelang es schnell, einen neuen Dirigenten zu finden, sein Wirken erstreckte sich aber nur kurze Zeit. Herr Waldemar Hölzer, von Beruf Konzertsänger und Gesangpädagoge, wechselte zu einer Musikhochschule.

Erneut stand der MGV "Eintracht" vor dem Problem, einen Chorleiter zu finden.

Rolf Jost wurde noch in 1967 musikalischer Leiter. Er wollte damals nur in einer Notsituation aushelfen. Das machte er so gut, daß er 32 Jahre Chorleiter blieb. Rolf Jost hatte keine Musik studiert. Er war selbst Chorsänger und hat das Orgelspiel erlernt. Er war ein "Mann aus dem Volk" mit großer Liebe zur Musik und zum Chorgesang und tiefem Verständnis für die Nöte und Sorgen der Chöre die er leitete. Dies waren neben dem MGV "Eintacht" Metternich die Chorgemeinschaft Billig-Weidesheim und der Gesangverein Mülheim-Wichterich.
Besonders eindrucksvoll war es, wenn alle drei Chöre sich als Gesamtchor mit über 70 Sängerinnen und Sängern präsentierten.

Der 09.12.1972 brachte dem Verein eine geschichtliche Wende.
Jakob Brock, seit 22 Jahren Vorsitzender des Vereins, trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Ihm zu Ehren schuf der MGV "Eintracht" das Amt des "Ehrenvorsitzenden".

Sein Nachfolger wurde Matthias Hülz, seit 1949 Mitglied des Vereins, dessen Vorstand er mit kurzen Unterbrechungen ständig angehörte.

Mit großem Erfolg wurde im Jahr 1974 unter dem damaligen Vorsitzenden Matthias Hülz das 25jährige Vereinsjubiläum gegangen. Es wurde ein großer Erfolg, den der Chronist als "einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte" beschrieb.

Im Jahr 1979 trat der MGV "Eintracht" Metternich zum Herbstkonzert erstmals in einheitlicher Chorkleidung auf. Im Dezember des gleichen Jahres löste Heinz Rosch Matthias Hülz , der in seiner Amtszeit Maßstäbe gesetzt hat, als Vorsitzenden ab.

Das Jahr 1983 führte beim MGV zu einem Höhepunkt der besonderen Art. Erstmals wurde ein "Burgfest", verbunden mit einem Treffen befreundeter Chöre, veranstaltet. Mit Begeisterung, Optimismus und großem Selbstvertrauen wagte der Verein ein Experiment, das in seinem Ablauf und Ergebnis alle Hoffnungen und Erwartungen weit übertraf.

In beispielhafter Teamarbeit aller Beteiligten wie Sänger, auch inaktiver Mitglieder sowie vor allem der Sängerfrauen wurde das Burgfest auf dem herrlichen Platz vor der Wasserburg des Herrn Baron Spies von Büllesheim unter dessen Schirmherrschaft zu einem Erfolg ohnegleichen. Es wurde von den Dorfbewohnern mit äußerstem Wohlwollen angenommen und gerade dadurch zu einem wahren Dorffest.

Der lebhafte Zuspruch stellte den Verein vor eine Aufgabe, der man sich nicht entziehen konnte und wollte. Nach der Augenblickseuphorie ergab reifliches Überlegen: "Das Burgfest soll nun alle zwei Jahre jeweils zum ersten Juni-Wochenende stattfinden".

Die Burgfeste des MGV "Eintracht" Metternich sind mittlerweile auch in weiterer Umgebung bekannt. Besucher kommen von überall her . . .

Eine traurige Pflicht des Chronisten ist über den Tod eines Menschen zu berichten, der sich außergewöhnlich für den Verein verdient gemacht hat. Unser Ehrenvorsitzender Jakob Brock starb im Alter von 84 Jahren am 03. August 1983.

Die Jahre vergingen wie im Flug. 1989 wurde mit großem Erfolg das 40. Jubiläum gefeiert.
Weitere Jahre mit Höhen und Tiefen schlossen sich an.

Im Oktober des Jahres 1998 löste die aktuelle Chorkleidung den bisherigen "Zwirn" ab. Mutig etwas mehr Farbe zu zeigen, hatte sich der MGV "Eintracht" Metternich für die Farbe Petrol entschieden.

Unser bisher größtes Fest feierten wir dann im Jahr 1999.
50 Jahre MGV "Eintracht" Metternich, ein halbes Jahrhundert. Eine Zeit voller Höhepunkte, aber auch mit weniger guten Abläufen ist begangen worden. Rolf Jost, unser Chorleiter über 32 Jahre, hatte noch einmal alle Anstrengungen unternommen und den MGV zu einer tollen Trilogie der Feiern geformt. Er hatte den Verein gebeten, sich um einen Nachfolger zu bemühen.

Rolf Jost übergab im Mai 1999 den Taktstock an Alexander Beils.
Alexander Beils hat unseren Chor 15 Jahre geleitet. Tolle Erfolge zeichnen seinen Weg mit uns.

Ab Frühjahr 2014 hat seinen Platz Oliver Scherer eingenommen. Mit ihm haben wir tolle Erfolge gefeiert. Nach nur 5 Jahren trennte man sich in beiderseitigem Einvernehmen.

Hagen Anselm Fritsche, auch ein junger Chorleiter, Komponist und Arrangeur übernahm seinen Platz im Jahr 2019. Mit ihm erwartet der Chor neue Impulse und den richtigen Schritt in die Zukunft.

Es wird, so ist das Leben, immer wieder Stolpersteine geben. Damit soll und muß man rechnen. Aber die Erfolge werden überwiegen. Die beglückende Erfahrung eines gelungenen Chorkonzertes läßt alle Fährnisse und Schwierigkeiten nur noch hintergründig sein.


















Unsere Ehrenmitglieder

 


 










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